Autor:in: Tobias Westphal
März 20, 2022
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Kurz gefasst:
20. März 2022 – Vor dem Hintergrund täglich neuer Rekord-Inzidenzen verurteilen wir die Entscheidung der Ampel zutiefst, zum aktuellen Zeitpunkt Lockerungen anzustreben, während viele Kinder und Jugendliche noch auf einen Impfschutz warten müssen. Wir erleben tagtäglich Unterrichtsausfälle, neue Ansteckungen und Lehrkräfte, die sich in Quarantäne befinden. Der daraus resultierende Unterrichtsausfall trifft besonders Abschlussjahrgänge, die nach zwei Jahren Pandemie auf eine intensive Prüfungsvorbereitung in Präsenz mehr denn je angewiesen sind.
Wir Schüler:innen weisen die Behauptung entschieden zurück, dass das Testen eine nicht hinnehmbare Belastung darstelle. Das regelmäßige Testen gibt uns vielmehr Sicherheit und ermöglicht die Durchführung klassenübergreifenden Lernens und Aktivitäten mit engerem Körperkontakt oder erhöhter Aerosolbildung. Bei Inzidenzen im Tausenderbereich ist der Begriff des „anlasslosen Testens” verfehlt. Es gilt, Infektionen frühzeitig aufzudecken und betroffene Schüler:innen zu isolieren, um die übrige Lerngruppe und ihre Familien zu schützen.
Auch als Zeichen der Solidarität müssen Kinder und Jugendliche weiterhin geschützt werden. Erst seit dem 17. Dezember 2021 empfiehlt die STIKO die Corona-Schutzimpfung für Kinder ab fünf Jahren mit Vorerkrankungen oder Kontakt zu Risikopersonen. Selbst wer sich noch am gleichen Tag hat impfen lassen, wird den Booster-Impfstoff nicht vor Ende April erhalten können. Zugleich liegt in der Altersgruppe von 5 bis 14 Jahren die höchste Inzidenz vor.
Daher fordern wir
Zwar scheint die Omikronvariante im Vergleich weniger gefährlich zu sein, aber ihre hohe Infektiosität macht sie mindestens genauso gefährlich wie vorangegangene Varianten. Schulen werden zu Hotspots und die Aufhebung von Test- und Maskenpflicht birgt die Gefahr, dass junge Menschen das Virus in ihre Familien tragen und Hochrisikopersonen damit in Kontakt kommen. Ein milder Verlauf wird durch die WHO als ein solcher charakterisiert, der nicht zu einer Krankenhauseinweisung führt.[2] Nach wie vor sind wir uns über die neurologischen und körperlichen Schäden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 im Unklaren und können Long Covid und das PIM-Syndrom nur unzureichend verstehen, geschweige denn behandeln.
Das Ende der Pandemie kann nur rein evidenzbasiert proklamiert werden, nicht aber durch politischen Aktionismus. Vor wenigen Tagen haben wir die Ampel zur parteiübergreifenden Aussprache zum neuen Infektionsschutzgesetzes aufgefordert. Für uns ist es unerklärlich, wie wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Konsens auf Zuruf von Minderheiten ignoriert werden. Schattenfamilien wird durch das neue Infektionsschutzgesetz die Möglichkeit zur Teilnahme am öffentlichen Leben genommen, damit Impfgegner:innen ihre Freiheit zurückerlangen.
Wir sind überzeugt, dass Schulen mit dem richtigen Hygienekonzept wieder sicher werden können. Lockerungen sollten es zuerst wieder erlauben, gemeinsam zu singen, Schwimmunterricht und Projekte anzubieten. Ein Minimalschutz bestehend aus Testen und Masketragen belastet uns keineswegs und sichert die Durchführung des Präsenzlernens.
Quellen:
[1] https://www.mpg.de/17915640/co...
[2]
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